Tipps zur Fahrzeug-Folierung
Auftrag vorbereiten
- Fotos von allen Seiten der Kundenfahrzeuge anfordern!
- Fahrzeug-Zeichnungen – Suchen und Infos
- Logos und Bildmaterial von Kunden überprüfen
- Kosten für Demontage einkalkulieren!
- Türgriffe in Zeichnungen
- Ausstattungspakete der Hersteller
- Dekorsets für Einsatzfahrzeuge
- Voll- oder Teilfolierung – Argumente
Fahrzeug vorbereiten
Gestaltung & Design-Tipps
- Fahrzeugdesign mit CorelDRAW und Adobe Illustrator
- Konzept für das Design von Firmenfahrzeugen entwickeln
- Texte auf Firmenfahrzeugen
- Typografie – lesbar & verständlich
- Bildbearbeitungs-Workflow inkl. Color Management
- Klares Farbschema – weniger ist mehr!
- Farbvorschläge & psychologische Wirkung
- Matte und glänzende Folien kombinieren
- Lackfarbe beachten!
- Folienfarben – Auswahl und Pflege
- Goldener Schnitt
- Flottenbeschriftung
- Mit Gütezeichen werben
Color Management
Folierungstechniken
Materialkunde & Technik
- gegossene/kalandrierte Folien – Unterschiede
- Digitaldruck-/Volltonfolien – Unterschiede
- Druckauflösung – welche ist optimal?
- Nur Folien der selben Charge verwenden!
- Kleber für Fahrzeugfolien
- Anbauteile – Material- und Oberflächeneigenschaften beachten
- E-Fahrzeuge folieren – was ist zu beachten?
- Umweltfreundliche Fahrzeugfolien
- Folien richtig lagern
- Sprühfolien („Car Dipping”): Vor- und Nachteile
Nachbereitung & Pflege
Recht & Versicherung
- Car-Wrapping ist meisterpflichtig!
- Dokumentation einer fachgerechten Fahrzeugfolierung
- Markenrechte prüfen, um Haftung zu vermeiden!
- Windschutzscheiben und vordere Seitenscheiben folieren – StVZO
- Scheinwerfer, Blinker und Heckleuchten folieren – StVZO
- Blendschutzstreifen für die Frontscheibe – StVZO
- Nicht jede Folie ist erlaubt!
- Fahrzeugfolierung & Kfz-Versicherung
Auftrag vorbereiten
Fotos sind sehr hilfreich, wenn die zu beklebenden Fahrzeuge zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe nicht zur Verfügung stehen:
- bei der Auswahl der richtigen Fahrzeug-Zeichnung
- bei der Planung des Designs
- zur Beurteilung des Fahrzeugzustandes
Sie können nicht voraussetzen, dass Ihre Kundinnen und Kunden immer alle relevanten Details ihrer Fahrzeuge kennen, und in den Zulassungsbescheinigungen fehlen oft wichtige Angaben. Außerdem zeigen Fotos eventuelle Blechschäden und Roststellen, die vor der Folierung beseitigt werden sollten.
Tipp: Lassen Sie sich grundsätzlich zu jedem Auftrag aussagekräftige Fotos geben, idealerweise auch Detailaufnahmen von Emblemen, (veränderten) Anbauteilen und Beschädigungen.
Fahrzeug-Zeichnungen – Suchen und Infos
Nützliche Informationen zur Online-Suche sowie praktische Tipps zur Arbeit mit den Zeichnungen finden Sie in der Hilfe.
Logos und Bildmaterial von Kunden überprüfen
Es passiert leider allzu oft: Bei der Auftragsvergabe wird gesagt, dass Logos und Bilder vorhanden sind. Im Nachhinein stellt sich jedoch heraus, dass das Logo nur eine verpixelte Bitmap und die Fotos Handy-Schnappschüsse sind. Daher sollte dieser Punkt frühzeitig bedacht werden, um bei der Preiskalkulation eine Reinzeichnung des Logos und/oder zusätzliche Kosten für Stockfotos einplanen zu können.
Kosten für Demontage einkalkulieren!
Je nach Folierung und Modell müssen zahlreiche Fahrzeugteile demontiert werden, z.B.: Frontschürze, Heckschürze, Türgriffe, Spiegel, Scheinwerfer, Rückleuchten, Türverkleidungen, Rammschutz, Embleme etc. Dabei gibt es viele Unwägbarkeiten: schwer zugängliche Schrauben, Klebstoffreste sind schwer zu entfernen, Clips können brechen, ... Diese Arbeiten können sehr zeitaufwendig sein und würden in einer Werkstatt mehrere hundert bis weit über tausend Euro kosten. Deshalb sollte man vor der Preiskalkulation genau wissen, um welches Fahrzeug es sich handelt.
Türgriffe in Zeichnungen
Türgriffe können sehr unterschiedlich ausgeführt sein: versenkt oder nicht versenkt, Griffmulde mit scharfer Kante oder nicht, je nach Material und Beschaffenheit vollständig folierbar oder nicht. Daher ist die Darstellung in den Zeichnungen nicht für einen exakten Konturschnitt geeignet. Vergewissern Sie sich immer vorher am Originalfahrzeug oder notfalls anhand von Fotos über die genaue Beschaffenheit.
Ausstattungspakete der Hersteller
Fahrzeughersteller bieten ihre Modelle häufig mit unterschiedlichsten Ausstattungs- und Sportpaketen an (z.B. S-Line von Audi, M-Technik von BMW, AMG-Line von Mercedes). Aufgrund der nahezu unüberschaubaren Anzahl an Varianten und Kombinationsmöglichkeiten können wir leider nicht alle konfigurierbaren Optionen anbieten. Soweit möglich, berücksichtigen wir jedoch die relevanten Pakete für die gängigsten Fahrzeuge.
Sollte das Fahrzeug mit dem gewünschten Ausstattungspaket nicht verfügbar sein, können Sie auch auf das Basismodell zurückgreifen, da die Karosserie in der Regel identisch ist. Außerdem beziehen sich viele Ausstattungspakete nur auf den Innenraum und Komfortfunktionen.
Dekorsets für Einsatzfahrzeuge
Viele namhafte Hersteller bieten ab Werk Dekorsätze für Einsatzfahrzeuge, beispielsweise für Polizei-, Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeuge, an. Wenn Sie Dekorsätze anhand von Fahrzeugzeichnungen selbst erstellen möchten, ist es für eine gute Passgenauigkeit zwingend erforderlich, die Detailmaße am Originalfahrzeug zu nehmen.
Voll- oder Teilfolierung – Argumente
Argumente für eine Vollfolierung
- Ideale Werbefläche für Unternehmen, im Vergleich zu klassischen Werbeformen meist nachhaltiger und günstiger
- Kostengünstiger als Lackierung
- Es lassen sich spektakuläre, komplexe Designs realisieren
- Individuelle Sonderfarben: Mit Folien sind auch Farben möglich, die als Lack selten oder sehr teuer sind.
- Eine Vollfolierung schützt den Lack vor Kratzern und Steinschlägen und erhöht somit den Restwert des Fahrzeugs.
- UV-Schutz: Hochwertige Folien bieten UV-Schutz, der Ausbleichen und Alterung des Lacks vorbeugt.
- Bei einer Flottenbeschriftung lassen sich unterschiedliche Lackfarben kaschieren.
- Da bei der Lackfarbe freie Wahl besteht, wird die Fahrzeuganschaffung vereinfacht und der Wiederverkaufswert erhöht.
- Kaschiert Gebrauchsspuren oder Lackschäden (mit Einschränkungen)
- Schmutzabweisend: Hochwertige Folien haben oft eine schmutzabweisende Beschichtung, die das Fahrzeug länger sauber hält.
- Umweltfreundlich: Im Vergleich zur Lackierung verursacht die Montage von Fahrzeugfolien weniger Abfall und belastet daher die Umwelt weniger.
- Der Lack wird vor Chemikalien und Umwelteinflüssen geschützt, die ihn angreifen können.
Argumente für eine Teilfolierung
- Ideale, sehr kostengünstige Werbefläche für Unternehmen
- Kostengünstiger als Lackierung oder Vollfolierung
- Kürzere Montagezeit: Die Montage erfolgt deutlich schneller als bei einer Vollfolierung, wodurch sich der Fahrzeugausfall reduziert.
- Wenn ein Termin vor Ort nicht möglich ist, können Auftraggeber einfache Folien-Designs notfalls selbst anbringen.
- Gezielte Akzente setzen: Mit einer Teilfolierung lassen sich ohne viel Aufwand partielle Design-Highlights setzen.
- Saisonale oder temporäre Gestaltung: Eine Teilfolierung eignet sich auch für zeitlich begrenzte Designs, beispielsweise für saisonale Kampagnen.
- Leicht zu reparieren: Beschädigte Teilfolien können ausgetauscht werden, ohne dass das gesamte Fahrzeug neu foliert werden muss.
Hier finden Sie zahlreiche Beispiele für Voll- oder Teilfolierungen.
Fahrzeug vorbereiten
Entfernen einer vorhandenen Fahrzeug-Folierung
Entfernen einer vorhandenen Fahrzeug-Folierung
Klären Sie vor der Angebotserstellung, ob schon eine Folierung besteht. Wichtig ist auch, wie alt die Folierung ist und um welche Art von Folie es sich handelt. Hochwertige 3D-Folien lassen sich leichter entfernen als billige Plotterfolien. Der Mehraufwand für das Entfernen einer alten, sich bereits zersetzenden Folie ist nicht zu unterschätzen.
Reinigung vor der Folierung – so geht’s richtig
Eine saubere, fettfreie Oberfläche ist entscheidend für eine gute Haftung und eine blasenfreie Folierung. So gelingt die Vorbereitung:
1. Vorreinigung
Waschen Sie das Fahrzeug gründlich per Handwäsche mit einem pH-neutralen Reinigungsmittel. Alternativ ist auch eine Bürstenwäsche ohne Wachs oder Versiegelung möglich.
2. Trocknung
Trocknen Sie alle Flächen sorgfältig, besonders in Türfalzen, Radkästen und Haubenfugen, da sich dort oft Feuchtigkeit und Staub sammeln.
3. Spezialreiniger bei Bedarf
Bei Rückständen von Wachs, Politur oder Silikon verwenden Sie einen Spezialreiniger für Folierungen, da dieser mehr entfernt als Isopropanol allein.
4. Endreinigung mit Isopropanol (IPA)
Wischen Sie die trockene Oberfläche mit 70–90 % Isopropanol ab. Es entfernt Öl und Fett, verdrängt Feuchtigkeit und verdunstet rückstandsfrei.
5. Verträglichkeit prüfen
Testen Sie die Folie vorab an einer unauffälligen Stelle auf Haftung und Materialverträglichkeit.
Profi-Tipp
Reinigen Sie zuerst mit einem Spezialreiniger und anschließend mit Isopropanol. Verwenden Sie ein sauberes, fusselfreies Tuch, um keine neuen Verunreinigungen zu verursachen. So ist die Fläche garantiert rückstandsfrei und haftungsoptimiert.
Anbauteile beachten – gratis Checkliste
Es gibt eine Vielzahl von möglichen Anbauteilen wie Embleme, Zierleisten, Rammschutz etc. Ein und dasselbe Modell kann je nach Kundenwunsch unterschiedlich konfiguriert sein. Auch kann es notwendig sein, Kunststoffteile zu lackieren, um sie folieren zu können. Wer dies bei der Planung nicht berücksichtigt, kann später böse Überraschungen erleben. Um dies zu vermeiden, können Sie hier eine praktische Checkliste herunterladen.
Tuningteile – wurde das Fahrzeug verändert?
Es gibt viele Möglichkeiten: Spoiler, Frontlippe, Hecklippe, Schwellerleisten, Schürzen etc. Diese Anbauteile können geklebt, geschraubt oder beides sein, und Probleme bei der Demontage bereiten. Es kann auch notwendig sein, ein Anbauteil zu lackieren, damit die Folie darauf hält. Es ist daher immer ratsam, das Fahrzeug vorher zu begutachten.
Vorschäden am Fahrzeug?
Kontrollieren Sie vor der Folierung routinemäßig den Lack der Kundenfahrzeuge auf Kratzer und andere Beschädigungen. Fotografieren Sie diese und informieren Sie Ihre Kundin bzw. Ihren Kunden darüber, um eventuellen Streitigkeiten vorzubeugen.
Hinweis: Eine Folierung kann Lackschäden wie Kratzer oder Steinschläge nicht verdecken. Jeder fühlbare Schaden bleibt auch nach der Folierung sichtbar. Im schlimmsten Fall könnten beim Entfernen der Folie durch Vorschäden geschwächte Lackpartien mit abgezogen werden.
Wichtig: Erst messen, dann plotten!
Aufgrund der Wölbung können Höhe und Breite der Heckscheibe nur mithilfe eines biegsamen Maßbands direkt am Fahrzeug ermittelt werden.
In zweidimensionalen Zeichnungen können gewölbte Scheiben, Rundungen und Sicken nur unzureichend dargestellt werden. Schräg stehende Scheiben und Flächen sind perspektivisch verkürzt, auch Eckradien können abweichen. Die Pfade und Maße der Zeichnungen sollten daher nicht ohne vorherige Überprüfung am Originalfahrzeug für den Folienschnitt verwendet werden. Für Maßabweichungen übernimmt creativ collection® keine Haftung.
Gestaltung & Design-Tipps
Fahrzeugdesign mit CorelDRAW und Adobe Illustrator
Fahrzeugdesign mit CorelDRAW und Adobe Illustrator
In der Hilfe finden Sie Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Arbeit mit Fahrzeugzeichnungen.
Konzept für das Design von Firmenfahrzeugen entwickeln
Bevor gestaltet wird, sollte klar sein, was das Fahrzeug-Design leisten soll.
Fragen vorab:
- Was ist das Ziel? (z. B. Hervorheben besonderer Dienstleistungen, Steigerung der Markenbekanntheit, Imagebildung, Betonung der Regionalität usw.)
- Wer ist die Zielgruppe? (jung oder alt, modern oder traditionell)
- Wo ist das Fahrzeug unterwegs? (Stadt, Land, Autobahn – wichtig wegen der Nah- oder Fernwirkung des Fahrzeugdesigns)
- Gibt es ein bestehendes Corporate Design?
- Welche Mitbewerber gibt es und wie kann man sich von ihnen abgrenzen?
- Welche Fahrzeuge sollen designt werden und wie hoch ist das Budget?
Die Möglichkeiten zur Gestaltung eines Fahrzeugs sind unendlich. In einem ausgiebigen Kundengespräch sollten Sie zunächst eine klare Zielrichtung festlegen. Tipp: Design-Beispiele helfen insbesondere unerfahrenen Auftraggeberinnen und Auftraggebern bei der Meinungsfindung.
Beispiele für Design & Wirkung:
Kunde | Image | Design | Text |
Start-up | jung, modern, innovativ | plakativ, auffällig, kräftige Farben | markanter Slogan |
Handwerker vor Ort | verlässlich, bodenständig | klare Struktur, gut lesbar | Stichworte: Qualität, Regionalität, Verlässlichkeit, Tradition |
Kanzlei/Finanzen | seriös, diskret | schlicht, reduziert, wenig Farbe | sachlich und klar |
Eine gute Vorbereitung ist die Grundlage für eine gelungene Fahrzeugfolierung. Mit einem zielgruppengerechten Gesamtkonzept inklusive einer stimmigen Text- und Designsprache überzeugen Sie Ihre Kundinnen und Kunden.
Texte auf Firmenfahrzeugen
Da Firmenfahrzeuge mobile Werbeflächen sind, müssen die Informationen darauf schnell erfassbar sein. Formulieren Sie deshalb kurz, klar und einprägsam.
Setzen Sie Prioritäten:
- Wer? Firmenname
- Was? Dienstleistungen und/oder Produkte
- Wo? (falls Regionalität wichtig ist)
- Warum? Was bringt’s dem Kunden?
Vermeiden:
- Nichtssagende Allgemeinphrasen wie „… und mehr“ oder „Der etwas andere …“
- Fachjargon – potenzielle Neukunden könnten abgeschreckt werden
- Nur Firmenname ohne weitere Infos = verschenktes Potenzial
Beispiel:
SCHREINEREI BEISPIELNAME (Schriftgröße 24 cm)
Individuelle Holzmöbel & maßgeschneiderte Innenausstattung (Schriftgröße 12 cm)
schreinerei-beispielname.de (Schriftgröße 12 mm)
Qualität aus Tradition in Beispielstadt seit 1975 (Gestaltet als Qualitätssiegel)
Weitere Details und Postadresse in 6 cm Schriftgröße
Tipp:
Die wenigsten Aufträge werden direkt aufgrund einer kurzen Sichtung von Firmenwagen zustande kommen. Ein realistisches Ziel ist es deshalb, mit klaren Textbotschaften Interesse zu wecken und mögliche Kunden auf die Website (oder ggf. den Social-Media-Account) zu führen, wo sie ausführliche und überzeugende Informationen finden.
Aufmerksamkeit erzeugen → Interesse wecken → Kontakt ermöglichen
Typografie – lesbar & verständlich
Planen Sie die Texte auf Firmenfahrzeugen bewusst hinsichtlich ihrer Nah- und Fernwirkung. Das Wichtigste sollte auf den ersten Blick erkennbar sein.
Wichtig für unterwegs:
- Groß & aus der Entfernung gut lesbar: Firmenname + Website oder Slogan (Branche, Art der Dienstleistung und Kundennutzen sollte schnell erfassbar sein)
- Klein & optional: Postadresse, Leistungen (da nur bei stehenden Fahrzeugen lesbar)
- Test: Merkt man sich das Wichtigste (Firma, Branche, Kundennutzen, Kontaktadresse) in 2–3 Sekunden?
Schriftgestaltung:
- Schriften: Klare, serifenlose Fonts wie z. B. Arial, Lato, Open Sans
- Optional Schmuckschriften oder Handschriften für Slogans
- Größen klar abstufen: z. B. 24 cm (Logo), 12 cm (Slogan), 6 cm (Details)
- Maximal zwei Schriftarten, z. B. serifenloser Font + Handschrift für Slogan
Gute Lesbarkeit:
- Hohe Kontraste: heller Text auf dunklem Grund oder umgekehrt
- Abstand lassen, Texte nicht in Ecken quetschen
- Verwenden Sie bei Hintergrundmotiven Schriften mit einer höheren Strichstärke
Vermeiden:
- Wilder Mix aus verschiedenen Schriften
- Viele unterschiedliche Schriftstile und Zeilenabstände
- Ähnliche Schriften kombinieren, z. B. Arial und Helvetica
- Texte auf unruhigem Hintergrund
- Schmalen Schriften ("condensed") oder Sätze in Großbuchstaben, das ist schwer lesbar
- Schwer lesbare Schmuckschriften
- Zu enge Zeichen- und Zeilenabstände
Verspielte Details lenken ab. Eine klare Typografie hingegen lässt Texte glaubwürdiger und seriöser wirken.
Bildbearbeitungs-Workflow inkl. Color Management
In diesem Beispiel ist der größere RGB-Farbraum (links) insbesondere in den Orange- und Cyan-Tönen erkennbar.
1. Ausgangsmaterial vereinheitlichen
Wenn Bildmaterial aus verschiedenen Quellen stammt, sollte es zuerst in einen einheitlichen Farbraum gebracht werden, um Farbabweichungen zu vermeiden. Da der RGB-Farbraum größer ist als der CMYK-Farbraum, empfiehlt es sich, das gesamte Bildmaterial in ein einheitliches RGB-Profil umzuwandeln.
Empfohlene RGB-Profile:
- eciRGB v2 oder eciRGB v3 (für den größtmöglichen Farbraum, Gratis-Download bei eci.org)
- Adobe RGB (1998) als Alternative
Achtung: sRGB nur für Web und Bildschirmdarstellung nutzen, da der Farbraum deutlich kleiner ist.
2. Profile prüfen und konvertieren
- Öffnen Sie Bilder ohne automatische Konvertierung (z. B. in Adobe Photoshop mit der Option „Eingebettetes Profil beibehalten“ oder „Ohne Farbmanagement öffnen“).
- Das Zuweisen oder Konvertieren des Farbprofils sollte mit aktiver Vorschau erfolgen, um sichtbare Farbverschiebungen beurteilen zu können.
3. Bildbearbeitung in RGB
- Retuschen, Farbkorrekturen und Montagen sollten immer im einheitlichen RGB-Profil ausgeführt werden.
- Speichern Sie Arbeitsdateien mit allen Einstellungsebenen, Masken und Filtern in maximaler Größe (z. B. als PSD oder TIFF).
4. Ausgabe für den jeweiligen Zweck
Letzter Schritt vor der Übergabe oder Veröffentlichung:
- Kopie der Arbeitsdatei erstellen
- Auf eine Ebene reduzieren
- Auf Endgröße skalieren
- In Zielprofil konvertieren:
- Druck: ECI-CMYK-Profile (z. B. PSO Coated v3) oder das Profil des verwendeten Digitaldruckers
- Web/Bildschirm: sRGB
Zusatztipps:
Tipp 1 – Originale sichern
Archivieren Sie die unbearbeiteten Originaldateien separat, um jederzeit darauf zurückgreifen zu können.
Tipp 2 – Vorher/Nachher vergleichen
Fügen Sie eine Kopie des Originals als oberste Ebene in Ihre Montage ein. Durch Ein-/Ausblenden können Sie Änderungen direkt kontrollieren.
Tipp 3 – Ordnerstruktur nutzen
Legen Sie eine Standard-Ordnerstruktur als Kopiervorlage für alle Projekte an, z. B.:
Kunde / Projekt
1_Vorlagen (Originalbilder, Textinfos)
2_Montagen (Bearbeitungen, Arbeitsdateien)
3_Fertig (Druck, Web, Social Media)
Klares Farbschema – weniger ist mehr!
Bei der Gestaltung von Firmenfahrzeugen sollten Sie auf ein klares Farbschema setzen. Sie können beispielsweise einen gedeckten Grundton für die großen Flächen wählen – das kann auch die Lackfarbe sein – und ein oder zwei Akzentfarben. Wenn die Hauptfarbe bereits sehr auffällig ist, können Sie Texte und Logos auch in Schwarz-Weiß halten. So erzielen Sie insbesondere bei Flottenbeschriftungen ein einheitliches Erscheinungsbild, selbst wenn unterschiedliche Fahrzeugtypen zum Einsatz kommen, bei denen Texte, Logos und Bilder unterschiedlich platziert werden müssen.
Vorteile eines klaren Farbschemas:
- Einfachere Gestaltung und Abstimmung
- hoher Wiedererkennungswert der Marke
- Wirtschaftlicher: Mengenrabatt beim Folienkauf möglich
Entdecken Sie hier inspirierende Fahrzeugdesigns mit wirkungsvollen Farbkombinationen.
Unser Tipp: Präsentieren Sie zusätzlich zwei grob layoutete Werbemittel, die zum Fahrzeugdesign passen. So vermitteln Sie Ihren Kunden ein rundes Gesamtbild und erhöhen die Chance auf Anschlussaufträge.
Farbvorschläge & psychologische Wirkung
Wenn Sie die psychologische Wirkung von Farben gezielt nutzen möchten, finden Sie in der folgenden Liste eine Übersicht zur Inspiration:
Farbe |
Typische Wirkung |
kühl, seriös, vertrauenswürdig, beruhigend, technisch | |
energisch, auffällig, leidenschaftlich, kraftvoll, alarmierend | |
natürlich, harmonisch, gesund, beruhigend, nachhaltig | |
freundlich, aufmerksamkeitsstark, optimistisch, energiegeladen | |
lebendig, kreativ, warm, anregend, verspielt | |
luxuriös, geheimnisvoll, kreativ, spirituell, unkonventionell | |
edel, stark, autoritär, modern, elegant | |
sauber, rein, neutral, minimalistisch, klar | |
sachlich, nüchtern, professionell, zurückhaltend, seriös | |
bodenständig, warm, verlässlich, natürlich, traditionell | |
frisch, modern, belebend, kreativ, sympathisch | |
sanft, feminin, sensibel, beruhigend, elegant | |
hochwertig, luxuriös, exklusiv, warm, wertvoll | |
modern, technologisch, hochwertig, neutral, dezent |
Die folgenden Farbvorschläge dienen als Anregung und orientieren sich an den typischen Assoziationen der jeweiligen Branchen:
Berufsgruppe |
Farbvorschlag |
Psychologische Wirkung |
Fahrschulen | Rot, Blau, Weiß | Aufmerksamkeit, Sicherheit, Klarheit |
Finanzen & Beratung | Dunkelblau, Grau, Anthrazit | Seriosität, Kompetenz, Stabilität |
Gastronomie & Foodtrucks | Rot, Grün, Orange | appetitanregend, lebendig, natürlich |
Handwerk & Bau | Rot, Orange, Gelb | Signalwirkung, Energie, Aufmerksamkeit |
IT & Technikdienstleister | Blau, Grau, Türkis | technikaffin, zuverlässig, modern |
Kreativbranchen & Medien | Violett, Türkis, kräftige Farben | Individualität, Innovation, Originalität |
Landwirtschaft & Natur | Grün, Braun, Erdtöne | Natürlichkeit, Bodenständigkeit, Umweltbewusstsein |
Mode & Beauty | Schwarz, Rosé, Gold | Eleganz, Stilbewusstsein, Luxus |
Öffentliche Einrichtungen | Blau, Weiß, Grün | Neutralität, Bürgernähe, Umweltbewusstsein |
Pflege & Gesundheit | Blau, Weiß, Hellgrün | Vertrauen, Sauberkeit, Ruhe |
Reinigung & Hygiene | Weiß, Hellblau, Türkis | Reinheit, Frische, Sauberkeit |
Sicherheitsdienste | Schwarz, Dunkelblau | Autorität, Seriosität, Präsenz |
Tierpflege & Tiermedizin | Grün, Braun, Hellblau | Naturverbundenheit, Fürsorge, Ruhe |
Transport & Logistik | Blau, Silber, Dunkelrot | Zuverlässigkeit, Sicherheit, Professionalität |
Veranstaltungsservice | Violett, Schwarz, Silber | Kreativität, Eventcharakter, Professionalität |
Kombinieren Sie Farben bewusst, um ein individuelles und unverwechselbares Erscheinungsbild zu erzielen. Auch gezielte Farbbrüche oder ungewöhnliche Kombinationen können Aufmerksamkeit erzeugen und den Wiedererkennungswert steigern. Letztlich sollte die Farbwahl immer auf das gewünschte Image, die Zielgruppe und den Einsatzzweck abgestimmt werden.
Matte und glänzende Folien kombinieren
Bei der Kombination gleichfarbiger Folien variiert der Effekt je nach Umgebungslicht. Je heller das Licht, desto stärker der Effekt.
Lackfarbe beachten!
Helle Folienfarben können den darunterliegenden dunklen Autolack durchscheinen lassen. Dadurch können unerwünschte Farbnuancen entstehen. Dieser Effekt tritt vor allem an stark gewölbten Stellen auf, da die Folie dort stärker gedehnt wird und somit dünner ist. Umgekehrt kann auch eine dunkle Folie auf hellem Lack problematisch sein, da der Lack an den Rändern der Folie in den Sicken durchblitzen kann.
Bei der Kalkulation ist zu berücksichtigen, dass Fahrzeuge mit dunklen Lackfarben einfacher zu folieren sind als helle Fahrzeuge, wenn das Design bis an oder über die Blechkanten reichen soll. Denn bei hellen Lackfarben muss die Folie weiter um die Blechkanten gelegt werden, um unschöne Lackblitzer zu vermeiden. Bei dunklen Lackfarben lassen sich kleine Folierungsfehler leichter kaschieren, da an den Blechstoßkanten ohnehin immer dunkle Schatten entstehen.
Folienfarben – Auswahl und Pflege
- Mattschwarz: Elegant, aber kratzempfindlich, erfordert mehr Pflege, da kleine Kratzer deutlich sichtbar sind.
- Silber: Weniger kratzempfindlich. Die glänzende Oberfläche verdeckt Beschädigungen gut und ist pflegeleicht.
- Rot: Kann durch UV-Strahlung schneller ausbleichen. Sonnenschutz und regelmäßige Pflege sind erforderlich.
- Blau: Bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Sichtbarkeit und Pflegeaufwand. Helle Blautöne sind weniger anfällig für Schmutz und Kratzer.
Goldener Schnitt
Links ist das Bild ohne Goldenen Schnitt, rechts mit
Der Goldene Schnitt stammt aus der Antike und wird bis heute als besonders harmonisch und ästhetisch empfunden. Er beschreibt das Verhältnis 1 : 1,618. Um den kleineren Teil dieses Verhältnisses zu berechnen, multiplizieren Sie den Gesamtwert mit 0,618.
Beispiel Linie:
1 m × 0,618 = 61,8 cm (Goldener Schnitt)
Beispiel Rechteck:
1 m Höhe × 0,618 m Breite = harmonisches Seitenverhältnis im Goldenen Schnitt
Flottenbeschriftung
Es kann eine Herausforderung sein, ein einheitliches Design für verschiedene Fahrzeugtypen zu entwickeln. Ein Design kann auf einem SUV gut aussehen, aber an der schmalen Seitenwand eines Pickups scheitern. Die Auflösung eines Fotos kann für einen Pkw ausreichen, aber für einen Transporter zu gering sein. Der Fuhrpark könnte später erweitert werden, ... Daher ist es eine Überlegung wert, ausschließlich mit Vektorgrafiken zu arbeiten, da diese beliebig skalierbar und leicht zu verändern sind. Außerdem ist es einfach, mit Farbflächen ein einheitliches Farbschema mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen.
Mit Gütezeichen werben
Unternehmen, die Qualität liefern, zufriedene Kunden haben, umweltfreundlich und nachhaltig produzieren, sollten offensiv mit diesen Vorzügen werben. Hier finden Sie eine große Auswahl an Qualitätssiegeln und Gütezeichen.
Color Management
Color Management – was ist das?
Color Management – was ist das?
Das Ziel des Farbmanagements besteht darin, Farben möglichst natürlich und originalgetreu wiederzugeben. Motive sollen in Drucksachen, auf folierten Fahrzeugen oder auf Websites genauso aussehen, wie sie fotografiert oder in Bildbearbeitungsprogrammen erstellt wurden. Um dies zu erreichen, müssen alle Geräte in der gesamten Produktionskette – von der Kamera über den Monitor bis zum Drucker – kalibriert (sofern möglich) oder profiliert werden.
Was sind Farbprofile?
Farbprofile funktionieren wie digitale Etiketten. Sie informieren darüber, wie ein Gerät (z. B. Kamera, Monitor, Drucker) oder Material (z. B. Papier, Digitaldruckfolie) Farben darstellt. Ohne ein korrektes Profil könnten Farben unterschiedlich aussehen, je nachdem, welches Gerät oder Medium verwendet wird.
Farbprofile richtig anwenden
Es gibt eine einfache Regel, um eine möglichst hohe Farbtreue zu erreichen: Im gesamten Verarbeitungsprozess von digitalen Bilddaten sollten stets Farbprofile verwendet werden und alle verwendeten Geräte sollten kalibriert sein.
Farbprofile einbetten
Moderne Kameras betten oft automatisch Farbprofile in die Bilder ein (häufig sRGB oder Adobe RGB). Auch nach der Bearbeitung sollte das verwendete Profil im Bild gespeichert werden, um Farbfehler zu vermeiden.
Farbprofile zuweisen
Falls ein Bild kein eingebettetes Profil hat, kann man es in einer Bildbearbeitungssoftware wie Adobe Photoshop manuell zuweisen. Für RGB-Bilder eignet sich in der Regel das Profil „Adobe RGB“, wenn das verwendete Profil nicht bekannt ist.
Farbprofile konvertieren
Bilder werden von einem Farbprofil in ein anderes konvertiert. Beispiel: Ein RGB-Foto wird in eine CMYK-Druckdatei konvertiert. Das zu konvertierende Bild sollte grundsätzlich immer ein eingebettetes Profil haben, da sonst ungewollte Farbverschiebungen riskiert werden. Besonders heikel sind Hauttöne, da aus einem frischen Teint schnell ein Sonnenbrand oder kränkliche Blässe werden kann.
Kalibrieren vs. Profilieren
Kalibrieren
Beim Kalibrieren werden die Hardware-Einstellungen eines Monitors oder eines High-End-Drucksystems so angepasst, dass bestimmte Zielwerte (z. B. Farbtemperatur, Helligkeit, Gamma) erreicht werden. Das Ziel ist eine möglichst naturgetreue Farbdarstellung.
Die meisten handelsüblichen Monitore und Drucker lassen sich jedoch nicht direkt kalibrieren. Eine echte Kalibrierung ist meist nur bei speziellen Hardwarelösungen möglich, beispielsweise bei hochwertigen Grafikmonitoren oder RIP-gesteuerten Drucksystemen.
Profilieren
Beim Profilieren wird ein ICC-Profil (Farbprofil) erstellt, das die tatsächliche Farbdarstellung eines Geräts beschreibt. Bildbearbeitungs- und Layoutprogramme können dieses Profil nutzen, um Farbabweichungen rechnerisch auszugleichen. Das Gerät selbst wird dabei nicht verändert – die Korrektur erfolgt rein softwareseitig.
Visuelle Farbbeurteilung
Links: bedeckter Himmel, neutrale Farben. Rechts: Sonnenschein mit gelblichen Lichtern und bläulichen Schatten.
Normlicht für Farbgenauigkeit
Die Farbwahrnehmung von Autolacken und Fahrzeugfolien kann je nach Lichtquelle – beispielsweise Sonnenlicht oder Kunstlicht – deutlich variieren. Für eine zuverlässige Beurteilung sind daher neutrale Lichtverhältnisse entscheidend. Empfehlenswert sind Lichtquellen mit einer Farbtemperatur von 6.500 Kelvin, wie sie in der Norm D65 festgelegt ist. Dieses Licht simuliert typische Tageslichtbedingungen im Freien und ist daher der Standard für die Bewertung von Lacken und Folien. Hinweis: In der Druckindustrie wird dagegen häufig Normlicht D50 (5.000 Kelvin) verwendet, da es Farben auf Papier besser widerspiegelt.
Farben immer mit Laminat beurteilen!
Laminatfolien können den Farbeindruck von bedruckten Digitaldruckfolien beeinflussen. Glänzende Laminate lassen Farben intensiver und lebendiger erscheinen, da sie mehr Licht reflektieren. Matte Laminate reduzieren die Farbintensität etwas, da weniger Licht reflektiert wird, was zu einem weicheren, weniger strahlenden Farbton führt.
Geeignete Leuchtmittel
Achten Sie beim Kauf nicht nur auf eine Farbtemperatur von 6.500 K, sondern auch auf eine ausreichende Helligkeit von mindestens 1.000 Lux, um eine zuverlässige Beurteilung der Farben zu gewährleisten.
Farben im Freien beurteilen
Am besten beurteilt man Farben im Freien bei bedecktem, weißem Himmel. Dann werden sie neutral dargestellt, wie es auch in der Norm D65 festgelegt ist. Ein blauer Himmel ist ungeeignet, da die Farbwahrnehmung verfälscht wird (siehe Bildbeispiel oben).
Folierungstechniken
Ausgasen von bedruckten Car-Wrapping-Folien
Ausgasen von bedruckten Car-Wrapping-Folien
Lassen Sie bedruckte Car-Wrapping-Folien vor dem Aufbringen des Laminats ausgasen. Druckfarben und Tinten, insbesondere Solvent-Tinten, können nämlich flüchtige organische Verbindungen (VOC) freisetzen. Diese dringen in die Laminatschicht ein und können zu Ablösungen oder Blasenbildung führen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie die bedruckte Folie mindestens 24 bis 48 Stunden lang locker aufgerollt bei Raumtemperatur an einem gut belüfteten Ort trocknen lassen.
Achten Sie darauf, dass keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Folie trifft, um eine ungleichmäßige Trocknung zu verhindern. Während dieser Zeit können auch Reste von Lösungsmitteln aus den Tinten entweichen. Andernfalls würden diese die Haltbarkeit und das Finish des Laminats beeinträchtigen. Durch das Ausgasen wird eine bessere Haftung erzielt und ein dauerhaftes, qualitativ hochwertiges Endergebnis erreicht.
Nassverklebung
Bei der Nassverklebung wird eine Folie mithilfe von Wasser, das oft mit etwas Spülmittel oder speziellem Montagekonzentrat versetzt ist, auf die Oberfläche aufgebracht. Das Wasser wirkt dabei als Gleitmittel und verzögert die Haftung.
Typische Einsatzbereiche
- Fensterbeschriftung (z. B. Milchglasfolie, Glasdekor)
- Beschriftungen auf ebenen Flächen (Schilder, Türen)
- empfindliche oder schwer zu beklebende Untergründe
- Monomer-/Polymer-Folien ohne Luftkanalkleber
Vorteile:
- Repositionierbarkeit: Die Folie kann einfach verschoben und ausgerichtet werden.
- Blasenfrei verklebbar: Wasser verdrängt Luft – ideal für große, plane Flächen.
- Stressfreies Verkleben: Es gibt keinen Sofort-Haftkontakt, sodass keine Hektik beim Ausrichten entsteht.
- Weniger Kleberückstände: Dies ist besonders bei temporären Anwendungen oder auf Glas von Vorteil.
Nachteile:
- Trocknungszeit nötig: Je nach Umgebung und Folie 1–3 Tage, bis der Kleber voll haftet.
- Nicht für Folien mit Luftkanal-Kleber geeignet, da die Kanäle verstopfen können.
- Nicht ideal bei 3D-Verklebung: Wasser behindert die Dehnbarkeit, verzögert die Haftung, Blasen und Ablösungen sind möglich.
Fazit:
Die Nassverklebung ist ideal für plane Flächen und ruhiges Arbeiten, jedoch ungeeignet für moderne 3D-Car-Wrapping-Folien mit Luftkanälen. Sie ist besonders hilfreich für Einsteiger und bei empfindlichen Folien (z. B. Glasdekorfolien).
Verblechte Seiten von Nutzfahrzeugen gestalten
Wenn Nutzfahrzeuge nicht verglast sind, haben sie meist vorbereitete Fensteraussparungen im Blech. Diese Kanten werden in den Zeichnungen durch Linien dargestellt. Jedoch sollten Sie diese nicht zum direkten Schneiden der Folien verwenden:
- Es können klar definierte Blechkanten sein oder abgerundete Wölbungen ohne erkennbare Kante
- Die Eckradien können immer etwas abweichen
Vergewissern Sie sich darum immer am Original-Fahrzeug oder notfalls anhand von Fotos über die genaue Beschaffenheit.
Folierungs-Tipp: Wenn Ihre Gestaltung bis direkt an die Blechkanten gehen soll, müssen Sie die Folien entsprechend größer schneiden und direkt am Fahrzeug zuschneiden, am einfachsten geht das mit Knifeless Tape.
Tipp: Häufig bringen Fahrzeughersteller nach der Markteinführung eines neuen Modells weitere Blech- oder Glasvarianten auf den Markt. Da die Ausschnitte immer gleich sind, kann man durch Umfärben der Zeichnung aus einem Blech eine Scheibe machen und umgekehrt.
"Über Eck" folieren (z.B. Kotflügel/Motorhaube)
Wenn Sie Folierungen über Fahrzeug-"Ecken" planen, z.B. vom Kotflügel zur Motorhaube oder von einer Fahrzeugseite zum Heck, gibt es einen kleinen Trick: Schieben Sie die entsprechenden Ansichten der Fahrzeugzeichnungen so zusammen, dass die Kanten an den Übergangsbereichen (rote Linien) möglichst deckungsgleich sind. Sie sollten sich bewusst sein, dass solche schwierigen Übergänge in zweidimensionalen Zeichnungen nur grob geplant werden können. Um eine gute Passgenauigkeit zu erreichen, ist beim Verkleben am Fahrzeug Geschick und Erfahrung erforderlich. Um genügend Spielraum zu haben, sollten die einzelnen Folien einen großzügigen Überlappungsbereich haben.
Gestaltungs-Tipp: Bei der Folierung von stark gewölbten Blechen kommt es zwangsläufig zu deutlichen Dehnungen der Folie, die zu unschönen Verzerrungen des Designs führen können. Daher sind für diese Bereiche diffuse Motive ohne scharfe Kanten und gerade Linien ideal, da sie Verzerrungen am besten kaschieren. Auch abstrakte, eher kleinteilige Dekore sind hier eine gute Wahl. Geometrische Objekte und Formen sowie Abbildungen von Menschen sind dagegen ungeeignet, da sie die Verzerrungen unnötig betonen.
Heckscheiben folieren
In zweidimensionalen Zeichnungen können Heckscheiben nur perspektivisch verkürzt dargestellt werden, so dass Wölbungen und Eckradien nicht exakt wiedergegeben werden. Soll die Folie bis zum Scheibenrand reichen, muss der Konturschnitt immer direkt an der Scheibe erfolgen, um ein sauberes Ergebnis zu gewährleisten. Steht das Originalfahrzeug für die Entwurfsplanung nicht zur Verfügung, sollte die Gestaltung mit großen Toleranzen erfolgen oder nur die Scheibenmitte beklebt werden.
Achtung StVZO! Falls eine dritte Bremsleuchte vorhanden ist, muss diese frei bleiben. Auch ABE-Nummern von Tönungsfolien müssen sichtbar sein. Informieren Sie sich über die aktuelle Rechtslage.
Design-Tipp: Da der Fahrzeuginnenraum immer dunkler ist als die Umgebung, sind weiße Schriftzüge auf der Heckscheibe besser lesbar als schwarze. Zu berücksichtigen ist auch die Neigung der Scheibe. Ein starker Neigungswinkel kann bei Bedarf durch eine vertikale Verzerrung der Gestaltung ausgeglichen werden.
Empfohlener Temperaturbereich für die Folierung
Fahrzeugfolien müssen in einem bestimmten Temperaturbereich verklebt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und eine dauerhafte Haftung zu gewährleisten. Der empfohlene Temperaturbereich für die Folierung liegt in der Regel zwischen 18°C und 25°C.
Zu niedrige Temperaturen (unter 10°C) erschweren die Verarbeitung, da die Folie steifer und weniger flexibel wird. Der Klebstoff wird nicht richtig aktiviert, was die Haftung beeinträchtigt und zum Ablösen der Folie führen kann.
Bei zu hohen Temperaturen (über 30°C) wird die Folie zu weich und kann sich ungleichmäßig ausdehnen, was das Risiko von Blasen oder Faltenbildung erhöht. Der Klebstoff kann zu stark anhaften, was die Nachjustierung erschwert.
Versiegelung der Folienkanten
Verschiedene Hersteller bieten einen transparenten Schutzlack an, der auf die Folienränder aufgetragen wird. Ziel ist es, die Haltbarkeit der Folie zu erhöhen, indem das Eindringen von Feuchtigkeit, die zum Ablösen der Folie führen kann, verhindert wird. Der Einsatz empfiehlt sich besonders an stark beanspruchten Stellen der Folie.
Steinschlag-Schutzfolien zuschneiden
Fahrzeugteile wie Front-/Heckschürzen, Spoiler, Seitenschweller, Verbreiterungen usw. weisen starke Wölbungen auf. Diese Formen können in zweidimensionalen Zeichnungen nicht exakt dargestellt werden und sind als Schneidvorlage ungeeignet. Deshalb müssen die Steinschlagschutzfolien direkt am Fahrzeug zugeschnitten werden.
Materialkunde & Technik
gegossene/kalandrierte Folien – Unterschiede
gegossene/kalandrierte Folien – Unterschiede
Kalandrierte Folien werden im Gegensatz zu gegossenen Folien bei der Herstellung durch Walzen gepresst. Außerdem werden ihnen etwa 20 bis 25 % Weichmacher zugesetzt. "Monomer" bezeichnet kurzkettige, leicht flüchtige Weichmacher, "Polymer" längerkettige Weichmacher.
Monomer kalandrierte Folien
Typische Anwendungen: Innenbereich, Messebau, Ladenbau, kurzfristige Werbeaktionen.
Vorteile:
- Preiswert
Nachteile
- Nur für ebene oder leicht gewölbte Oberflächen geeignet
- Kurze Haltbarkeit (bis zu 4 Jahre)
- Durch Umwelteinflüsse (Hitze, UV-Strahlung, Chemikalien) wird die Folie spröde
- Memory-Effekt: Kalandrierte Folien haben die Tendenz, sich zusammenzuziehen und ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen.
Polymer kalandrierte Folien
Typische Anwendungen: Innen- und Außenbereich, Fahrzeug-Beschriftung und -Teilverklebung
Vorteile
- Relativ preiswert
- Ähnliche Eigenschaften wie monomer kalandrierte Folien, aber haltbarer
- Durch polymere Weichmacher bleibt die Folie länger formstabil und neigt weniger zum Schrumpfen
Nachteile
- Nur für ebene oder leicht gewölbte Oberflächen geeignet
- Mittlere Haltbarkeit (bis zu 7 Jahre)
- Durch Umwelteinflüsse (Hitze, UV-Strahlung, Chemikalien) wird die Folie spröde
- Memory-Effekt: Kalandrierte Folien haben die Tendenz, sich zusammenzuziehen und ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen.
Gegossene Folien ("3D-Folien")
Typische Anwendung: Fahrzeugvollverklebung
Vorteile
- Sehr gut verform- und dehnbar, ideal für 3D-Verklebung
- Bei der Verklebung können sie mehrfach abgelöst und neu positioniert werden
- Hohe Resistenz gegen chemische Reaktionen und UV-Strahlung
- Lange Haltbarkeit (bis zu 10 Jahre)
- Lassen sich besser entfernen als kalandrierte Folien
Nachteile
- teuer
Tipp: Produktionsschwankungen
Verwenden Sie für Ihre Aufträge immer Folien aus der gleichen Charge, um Farbabweichungen zu vermeiden.
Tipp: Haltbarkeit beachten
Folien sollten nicht über ihre Lebensdauer hinaus verwendet werden, da durch beginnende Zersetzung das Ablösen erschwert wird und der Lack angegriffen werden kann. An horizontalen Stellen wie dem Dach verschleißen Folien durch direkte Sonneneinstrahlung schneller.
Digitaldruck-/Volltonfolien – Unterschiede
Digitaldruckfolien
Vorteile:
- Grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten: Ideal für komplexe Muster, Farbverläufe, Fotos und individuelle Grafiken.
- Exakte Farbtreue: Wichtig für Logos und Branding.
- Großflächige Gestaltung: Perfekt für Komplettfolierungen.
Nachteile:
- Bedruckte Folien sind im Farbspektrum durch die CMYK-Drucktechnik begrenzt.
- Qualitätsverlust aus der Nähe: Mögliche Pixelbildung bei schlechter Druckqualität.
- Weniger Glanz: Druckfolien wirken oft matter.
Plotter-/Volltonfolien
Vorteile:
- Satte, kräftige Farben
- Gestochen scharfe Konturen, ideal für Text
- Langlebigkeit: Weniger UV-Einfluss, daher länger haltbar als bedruckte Folien.
- Vielfältige Struktur- und Effektfolien verfügbar
Nachteile:
- Begrenzte Designmöglichkeiten: Nur Volltonfarben, keine komplexen Muster oder Verläufe.
- Bei Designs mit mehreren Farben zeitaufwendiger, da mehrere Schichten nötig.
Fazit:
Bedruckte Folien sind ideal für kreative und komplexe Designs, geschnittene Farbfolien besser für einfache, langlebige Designs mit kräftigen Farben.
Tipp: Kombinieren!
Verwenden Sie Digitaldruckfolien für komplexe Designs und Volltonfolien für Texte, einfarbige Flächen und, wenn möglich, Logos.
Druckauflösung – welche ist optimal?
links: hochaufgelöstes Bild, Mitte: vergrößert, rechts: interpoliert (zur Veranschaulichung stark überzeichnet)
Es gibt keine allgemeingültige Antwort. Ein wichtiges Kriterium ist der Betrachtungsabstand. Im Offsetdruck liegt die ideale Auflösung zwischen 300 und 360 dpi, so dass bei einem Abstand von 30 cm keine Pixel mehr erkennbar sind. Diese Auflösung wäre theoretisch auch für das Fahrzeugdesign ideal. Da das zur Verfügung stehende Bildmaterial dies aber oft nicht zulässt und Fahrzeuge eher aus 1-2 Metern betrachtet werden, kann eine geringere Auflösung ausreichend sein. Je nach Motiv können 100-150 dpi genügen, bei LKW-Planen ggf. auch deutlich weniger. Faustregel: Je mehr Bilddetails, desto höher die Auflösung. Logos und Texte sollten jedoch immer gestochen scharf sein.
Hinweis: Interpolierte Bilder haben zwar eine höhere Auflösung, aber nicht mehr Details, außerdem verschwimmen die Konturen.
Tipp 1: Machen Sie Probedrucke von wichtigen Details und betrachten Sie diese aus der gewünschten Entfernung.
Tipp 2: Verwenden Sie Vektorgrafiken statt Fotos, sie sind immer gestochen scharf und haben eine vergleichsweise geringe Dateigröße.
Nur Folien der selben Charge verwenden!
Die obere und die untere Folie stammen aus verschiedenen Chargen. Der Effekt ist zur Veranschaulichung etwas übertrieben dargestellt.
Bei der Herstellung von Folien können geringfügige Farbabweichungen auftreten. Daher sollten grundsätzlich keine Folien aus verschiedenen Chargen gemischt werden. Auch die Ausrichtung der Folie sollte immer einheitlich sein, da bei einigen Folientypen die Farbe je nach Betrachtungswinkel leicht variieren kann. Eine nicht einheitliche Ausrichtung kann dazu führen, dass bestimmte Bereiche des Fahrzeugs unterschiedlich farbig erscheinen, obwohl die gleiche Folie verwendet wurde.
Kleber für Fahrzeugfolien
Je nach Anwendung werden bei Car-Wrapping-Folien unterschiedliche Klebstofftypen verwendet:
Acrylat-Kleber (mit glattem Kleberauftrag)
- hochwertigen Car-Wrapping-Folien setzen meist auf lösemittelbasierte Systeme
- bieten eine maximale Klebefläche und somit eine hohe Endhaftung
- ideal für stark gewölbte Bereiche, wie z. B. Außenspiegel
- hohe Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung und Witterungseinflüssen
Strukturkleber (z. B. AirFree, Bubble Free, Comply, Easy Apply)
- Strukturkleber sind Acrylat-Kleber mit integrierten Luftkanälen
- ermöglichen eine blasenfreie Verklebung, da beim Anpressen eingeschlossene Luft entweichen kann
- ideal für große, glatte Flächen
- einfaches Handling und präzises Positionieren
- für strukturierte oder unebene Flächen weniger geeignet
- nicht geeignet für Nassverklebung
Klebeeigenschaften
- Tack: Anfangshaftkraft – beschreibt die Fähigkeit des Klebers, sofort nach dem Kontakt zu haften
- Adhäsion: Endhaftkraft – beschreibt die endgültige Verbindung zur Oberfläche nach Aushärtung
- Kohäsion: innerer Zusammenhalt des Klebers – ein hoher Kohäsionswert verhindert, dass der Kleber bei Belastung reißt oder sich ablöst
Tack
(N/25mm) | Praktische Bedeutung | Beurteilung für Car-Wrapping |
5–10 | Geringe Anfangshaftung – Folie „gleitet“ noch | Sehr gut repositionierbar, ideal beim Verkleben großer Flächen |
10–15 | Mäßiger Halt, aber noch verschiebbar | Gut für gewölbte oder komplexe Flächen |
15–20 | Klebt recht stark beim ersten Kontakt | Nur eingeschränkt repositionierbar |
> 20 | Sofort sehr starke Haftung | Kaum repositionierbar – eher für permanente Anwendungen wie Beschriftungen |
Adhäsion
(N/25mm) | Praktische Bedeutung | Beurteilung für Car-Wrapping |
5–10 | Geringe Endhaftung | Reicht evtl. nicht für dauerhafte Außenanwendung |
10–15 | Mittlere Haftung | Gut für temporäre Folierungen (z. B. Werbeaktionen) |
15–25 | Hohe Endhaftkraft | Optimal für langfristige Fahrzeugvollverklebung |
> 25 | Extrem hohe Haftung | Eher bei Sicherheits-/Industriefolien üblich |
(N/25mm) = Die benötigte Kraft, um einen 25 mm breiten Streifen Folie abzuziehen, 1 Newton = 100 g.
Anbauteile – Material- und Oberflächeneigenschaften beachten
Anbauteile wie Stoßfänger, Rammschutz oder Türgriffe lassen sich manchmal nur schlecht oder gar nicht folieren. Deshalb ist es ratsam, sich vorher über die Beschaffenheit zu informieren:
- In Wagenfarbe oder unlackiert?
- Kunststoff oder Metall(blech)?
- Oberfläche glatt oder rau?
Tipp: Vor der endgültigen Verklebung sollte die Haftung an Probestücken getestet werden. So kann sichergestellt werden, dass die Folie mit dem Untergrund verträglich ist. Dies ist besonders bei neuen oder unbekannten Folien wichtig, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
E-Fahrzeuge folieren – was ist zu beachten?
Bei der Folierung von E-Fahrzeugen sind einige Besonderheiten zu beachten:
- Kühlluftöffnungen freihalten: Folieren Sie keine Lufteinlässe oder -auslässe – sie sind wichtig für die Batteriekühlung.
- Elektronik schützen: Vermeiden Sie Druck, Hitze oder Werkzeugeinsatz in Bereichen mit Hochvolttechnik (z. B. Schweller, Ladeanschluss).
- Folienverträglichkeit prüfen: Testen Sie die Folie auf Speziallacken (z. B. bei Tesla, BMW i). Nicht jede Folie haftet oder löst sich rückstandsfrei.
- Temperaturprobleme vermeiden: Dunkle Billigfolien können Hitzestaus verursachen. Nur UV-stabile Qualitätsfolie verwenden.
- Modellspezifische Anforderungen beachten, z. B.: Beim Tesla Model 3 oder Audi e-tron können falsche Folierungen die Wärmeverteilung stören.
Umweltfreundliche Fahrzeugfolien
Mit der steigenden Nachfrage nach ökologischen Lösungen gewinnen umweltfreundliche Fahrzeugfolien immer mehr an Bedeutung. Sie bestehen aus PVC-freien Materialien (meist Polyolefine oder Polyurethane), sind recycelbar und enthalten je nach Produkt keine schädlichen Weichmacher oder Chlorverbindungen. Einige verwenden lösungsmittelfreie Klebstoffe. Sie sind ca. 20-30 % teurer als PVC-Folien, die Haltbarkeit ist vergleichbar.
Bei der Verarbeitung erfordern umweltfreundliche Folien unter Umständen mehr Sorgfalt und Erfahrung, da sie auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen anders reagieren als PVC-Folien. Dadurch kann sich die Verarbeitungszeit etwas verlängern.
Folien richtig lagern
Die richtige Lagerung ist entscheidend, um die Klebeeigenschaften und die Oberflächenqualität von Folien langfristig zu erhalten und ihre Haltbarkeit zu maximieren.
Grundregeln für die Lagerung
- Folien niemals geknickt oder gestaucht lagern
- Nicht übereinanderstapeln, wenn keine Stütze vorhanden ist
- Etiketten nach außen sichtbar lassen für schnelles Identifizieren
Raumklima
- Lagern Sie Folien kühl, trocken und dunkel
- Ideal: 18–22 °C und 40–60 % Luftfeuchtigkeit
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen
Geeignete Lagerarten:
Originalverpackung für neue/unbenutzte Rollen
- staub-, licht- und feuchtigkeitsschützend
- optimal für längere Lagerung oder Versand
Dorn-Gestelle für geöffnete oder häufig genutzte Rollen
- ideal im Werkstattalltag
- schneller Zugriff bei häufigem Rollenwechsel
- Keine Verformungen durch Druck auf die Rolle
Spezielle Folienboxen (liegend, mit Stützform)
- gut für die flexible und sichere Lagerung
- Rollen liegen formstabil und geschützt.
- ideal für kleinere Lager oder mobile Einsätze
Sprühfolien („Car Dipping”): Vor- und Nachteile
Sprühfolien werden am häufigsten für Felgen verwendet – aus optischen Gründen oder zum Schutz. Sie eignen sich besonders gut für zerklüftete und filigrane Oberflächen wie Kühlergrills oder Embleme, die sich oft nur mit großem Aufwand oder gar nicht folieren lassen. Auch als Steinschlagschutz oder für eine Vollfolierung werden sie eingesetzt. Zu bedenken ist allerdings, dass das Entfernen aus allen Ritzen und Ecken sehr aufwendig sein kann. Grundsätzlich müssen die Fahrzeuge genauso sorgfältig vorbereitet werden wie bei einer klassischen Folierung. Zusätzlich muss alles, was nicht foliert werden soll, abgeklebt werden. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen und Laufnasen zu vermeiden, müssen mehrere gleichmäßige Schichten aufgesprüht werden.
Nachbereitung & Pflege
Pflege und Reinigung von folierten Fahrzeugen
Pflege und Reinigung von folierten Fahrzeugen
Reinigung:
- Nach der Folierung mindestens eine Woche, besser 14 Tage mit der ersten Reinigung warten.
- Verunreinigungen möglichst zeitnah mit Wasser abspülen.
- Hartnäckige Verschmutzungen (z.B. Vogelkot oder Baumharz) einige Minuten in heißer Seifenlauge einweichen.
- Handwäsche bevorzugen; weiche, nicht scheuernde Utensilien verwenden (weiche Mikrofasertücher und Schwämme).
- Milde, pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden, keine aggressiven Lösungsmittel oder scharfe Reiniger.
- Vor dem Einsatz von Hochdruckreinigern sind die Hinweise des Folienherstellers zu beachten.
- Hochdruckreiniger nicht auf Folienkanten richten.
- Waschanlagen mit Nylonbürsten können die Folie beschädigen. Schonender sind Waschanlagen mit Textillappen.
- Wasserflecken vermeiden: Wasser mit Silikon-Abzieher entfernen, mit sauberem Mikrofasertuch nachwischen.
Trocknen:
- Lufttrocknung bevorzugen
- Zum Trocknen Mikrofasertücher verwenden
Schädliche Umwelteinflüsse meiden:
- Möglichst nicht in der prallen Sonne parken
- Extreme Temperaturen vermeiden
- Nicht unter harzenden Bäumen parken
Pflege, Schutz:
- Parken Sie über Nacht möglichst in einer Garage, da Regen und Tau säurehaltige Verunreinigungen enthalten können. Notfalls genügt ein Carport oder eine Stoffabdeckung.
- Folierung regelmäßig auf Abnutzung prüfen, kleine Schäden sofort reparieren lassen
- Wachs oder ähnliche Beschichtungen: Empfehlungen des Herstellers beachten
Pflegetipps als Merkzettel für Ihre Kunden
Händigen Sie Ihren Kunden einen Merkzettel aus (digital und/oder analog). Das ist ein Service für Ihre Kunden und hilft, mögliche Reklamationen und teure Nachbesserungen zu vermeiden. Hier ist ein Textvorschlag:
Pflegetipps für folierte Fahrzeuge
Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Damit Sie lange Freude an Ihrer Folierung haben, beachten Sie bitte die folgenden Hinweise:
1. Erste Wäsche:
Warten Sie mindestens 14 Tage (besser drei Wochen), bevor Sie Ihr Auto waschen.
2. Reinigung:
Waschen Sie Ihr Auto alle zwei Wochen bzw. bei starker Verschmutzung von Hand. Verwenden Sie pH-neutrales Shampoo und weiche Mikrofasertücher, aber keine aggressiven Bürsten.
3. Fleckentfernung:
Bei Flecken durch Vogelkot, Harz oder Insekten sollten Sie den Fleck sofort mit heißem Seifenwasser einweichen, sanft abwischen und abspülen. Hartnäckige Reste behandeln Sie mit einer 2:1-Lösung aus Isopropanol und Wasser. Arbeiten Sie dabei nur im Schatten.
4. Hochdruckreiniger (wenn nötig):
Maximaler Druck: 80 bar, maximale Wassertemperatur: 60 °C, breiter Sprühwinkel (~40°), Abstand zur Folie: mindestens 30 cm, Sprühlanze senkrecht halten. Achten Sie unbedingt darauf, nicht mit der Sprühlanze unter den Folienrand zu sprühen.
5. Schutz:
Am besten im Schatten oder in der Garage parken. Versiegeln Sie die Folie regelmäßig mit einem Folienpflegemittel.
6. Pflegeprodukt-Empfehlungen (optional):
– Produkt 1, Anwendungshinweis
– Produkt 2, Anwendungshinweis
– Produkt 3, Anwendungshinweis
7. Kontrolle:
Vereinbaren Sie ca. drei Wochen nach der Folierung gerne einen Termin zur kostenlosen Kontrolle mit uns, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.
8. Schäden & Haltbarkeit:
Bei sichtbaren Schäden an der Folierung wenden Sie sich bitte umgehend an uns, damit wir diese beheben können. Beachten Sie auch unbedingt die maximale Lebensdauer der Folie. Je nach Qualität und Beanspruchung beträgt diese drei bis zehn Jahre. So vermeiden Sie spätere Probleme mit der Folie oder dem Lack.
Bei Fragen sind wir gerne für Sie da. Wenn Sie zufrieden sind, empfehlen Sie uns gerne weiter.
(Ihr Firmenlogo, Kontaktdaten, ...)
Vogelkot und andere hartnäckige Flecken sofort entfernen
Bedecken Sie den Fleck mit einem Taschentuch oder Ähnlichem und benetzen Sie es mit heißem Seifenwasser (z. B. pH-neutrales Shampoo). Lassen Sie es 5–10 Minuten einwirken. Heben Sie das Tuch mitsamt dem Schmutz vorsichtig ab. Wischen Sie den Fleck anschließend mit einem weichen Mikrofasertuch in sanften, kreisenden Bewegungen ab. Spülen Sie die Stelle anschließend gründlich mit klarem Wasser aus und trocknen Sie sie.
Bei hartnäckigen Rückständen (z. B. getrockneter Kot, Insekten oder Teer) verwenden Sie eine Lösung aus zwei Teilen Isopropanol (70 %) und einem Teil Wasser. Arbeiten Sie diese sanft ein und spülen Sie sie sofort ab.
Arbeiten Sie im Schatten und nicht in der direkten Sonne, da die Oberflächentemperatur sonst zu hoch sein könnte, was zu Schäden an der Folie führen könnte.
Kontrolltermin nach der Folierung
Bieten Sie Ihren Kunden etwa drei Wochen nach der Folierung einen kostenlosen Kontrolltermin an. So können Blasen, Kantenablösungen oder andere Probleme frühzeitig entdeckt und behoben werden. Ihre Kundinnen und Kunden werden sich über diesen kostenlosen Service freuen, und Sie können Reklamationen und teure Nachbesserungen vermeiden.
Folienwechsel: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Achten Sie auf die Herstellerangaben bezüglich der Haltbarkeit. Spätestens bei sichtbarem Verschleiß, Verfärbungen oder Ablösungen ist ein Folienwechsel dringend erforderlich. Denn beim Entfernen der alten Folie oder wenn Schmutz und Feuchtigkeit unter die Folie gelangen, kann der Autolack beschädigt werden. Achten Sie auf folgende Abnutzungserscheinungen:
- Abblättern oder Ablösen der Folie
- Sichtbare Verfärbung oder Vergilbung
- Risse oder Beschädigungen
- Unregelmäßige Oberflächenstruktur (Falten, Blasen)
- Beschädigungen durch Steinschlag oder Kratzer
Vorsicht bei Unfällen: Der Lack kann an der betroffenen Stelle geschwächt werden und im schlimmsten Fall beim Abziehen der Folie abplatzen. Deshalb: Vor dem Entfernen der Folie nach eventuellen Schäden fragen.
Recht & Versicherung
Car-Wrapping ist meisterpflichtig!
Car-Wrapping ist meisterpflichtig!
Mit Urteil vom 30. April 2025 (Az. 12 O 146/24) hat das Landgericht Bremen entschieden, dass Car-Wrapping dem zulassungspflichtigen Handwerk „Schilder- und Lichtreklamehersteller” zuzuordnen ist und somit nur mit entsprechender Meisterqualifikation ausgeübt werden darf.
Fahrzeugverklebungen sind nur erlaubt, wenn der entsprechende Betrieb in der Handwerksrolle eingetragen ist. Seminare oder Industrie-Zertifikate reichen nicht aus.
Das Gericht betont den handwerklichen Anspruch: Fachgerechtes Folieren erfordert umfassende Kenntnisse über Verklebung, Rückrüstung, Fahrzeugteile und Werkzeuge, wie sie nur durch eine handwerkliche Ausbildung oder Meisterprüfung vermittelt werden.
Dokumentation einer fachgerechten Fahrzeugfolierung
Diese Liste soll als Denkanstoß dienen, um im Falle von Rechtsstreitigkeiten vorbereitet zu sein. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit.
1. Vor der Folierung
- Fahrzeugzustand dokumentieren:
- Fotos von allen Seiten, Detailaufnahmen von Lackschäden, Steinschlägen, Kratzern.
- Protokoll (Checkliste), in dem vorhandene Schäden eingetragen werden.
- Kunde unterschreibt die Aufnahme.
- Materialangaben festhalten:
- Verwendete Folienmarke, Serie, Farbcode
- Produktions-/Chargennummer der Rolle (falls vorhanden)
- Herstellerdatenblatt (z. B. Haltbarkeit, Verarbeitungstemperatur)
2. Während der Folierung
- Arbeitsschritte fotografisch festhalten (optional, aber sehr hilfreich):
- Reinigung/Vorbereitung (Entfetten, Entfernen von Anbauteilen)
- Applikation an kritischen Stellen (z. B. Sicken, Kanten, Stoßstangen)
- Verarbeitung nach Herstellervorgaben (Temperatur, Nachheizen)
- Checkliste zur Verarbeitung:
- Kanten- und Fugenversiegelung angebracht?
- Eventuell eingesetzte Primer oder Zusatzmaterialien notieren
3. Nach der Folierung
- fertige Arbeit dokumentieren:
- Fotos vom kompletten Fahrzeug, Nahaufnahmen kritischer Bereiche
- Abnahmeprotokoll: Kunde prüft das Fahrzeug und bestätigt den einwandfreien Zustand
- Übergabe von Unterlagen:
- Pflegehinweise für den Kunden (z. B. keine Hochdrucklanze direkt auf Kanten, keine aggressiven Chemikalien)
- Hinweis auf Garantie- und Haltbarkeitsbedingungen des Folienherstellers
4. Aufbewahrung & Nachweis
- Alle Unterlagen digital speichern (Fotos, Protokolle, Rechnungen, Foliennachweise)
- Signierte Übergabe- und Abnahmeprotokolle archivieren
- Im Streitfall kann so nachgewiesen werden, dass ...
- das Fahrzeug ohne neue Schäden übergeben wurde
- fachgerecht nach Herstellervorgaben gearbeitet wurde
- die verwendeten Materialien dokumentiert sind
Markenrechte prüfen, um Haftung zu vermeiden!
§ 14 MarkenG regelt den Schutz von Marken und Unternehmenskennzeichen. Schützen Sie sich vor Abmahnungen, Schadensersatzforderungen und weiteren rechtlichen Konsequenzen.
Typisches Fallbeispiel:
Ein Kunde bringt Logos oder geschützte Zeichen Dritter zur Fahrzeugfolierung mit. Dabei kann es sich auch um Gütesiegel handeln, die nur von bestimmten Organisationen vergeben werden dürfen. Nach der Beklebung meldet sich der Rechteinhaber mit einer Abmahnung wegen unerlaubter Nutzung. In diesem Fall haften nicht nur der Kunde, sondern unter Umständen auch Sie als Folierer.
Empfehlung:
Folieren Sie keine Markenlogos oder geschützten Zeichen, ohne sich vom Kunden schriftlich bestätigen zu lassen, dass er zur Nutzung berechtigt ist (z. B. als Lizenznehmer, Markeninhaber oder Rechteinhaber). Im Zweifel sollten Sie den Auftrag ablehnen oder rechtlichen Rat einholen.
Windschutzscheiben und vordere Seitenscheiben folieren – StVZO
Windschutzscheiben und die vorderen Seitenscheiben dürfen in Deutschland grundsätzlich weder foliert noch getönt werden (StVZO § 35b Absatz 2), Ausnahme: siehe Blendschutzstreifen.
Scheinwerfer, Blinker und Heckleuchten folieren – StVZO
Scheinwerfer und Heckleuchten
Gemäß § 22a und § 49a der StVZO ist eine Bauartgenehmigung bzw. ein ECE-Prüfzeichen erforderlich. Jede nachträgliche Änderung (z. B. das Anbringen von Folien) ohne erneute Genehmigung macht die Leuchte unzulässig, sodass die Betriebserlaubnis gemäß § 19 Abs. 2 StVZO erlischt und der Versicherungsschutz möglicherweise ebenfalls.
Blinker
Die Farbe „Gelb“ (umgangssprachlich „Orange“) ist vorgeschrieben (§ 54 Abs. 4 StVZO). Eine Folierung, die die Farbe oder Lichtstärke verändert, ist daher nicht zulässig.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Blendschutzstreifen für die Frontscheibe – StVZO
In Deutschland schreibt der Gesetzgeber vor, dass am oberen Rand der Windschutzscheibe nur ein maximal 10 cm breiter Tönungsfolienstreifen angebracht werden darf, wie er häufig bereits ab Werk verbaut ist. Er darf nicht mehr als 0,1 m² (bzw. 10 qdm) der Windschutzscheibe verdecken und die Sicht nicht beeinträchtigen. Außerdem ist eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) erforderlich. Alle Angaben ohne Gewähr, bitte informieren Sie sich über die aktuelle Rechtslage!
Nicht jede Folie ist erlaubt!
Reflektierende Folien sind nur auf Einsatzfahrzeugen wie Krankenwagen, Feuerwehr- oder Polizeifahrzeugen erlaubt. Chromfolien sind ein Grenzfall: Fahrzeuge dürfen nicht komplett, aber einzelne Bauteile dürfen foliert werden. Eine allgemein gültige Regel gibt es nicht. Auch wenn diese Folien im Einzelfall genehmigt oder eingetragen werden können: Vorher mit der Kfz-Versicherung klären, denn im schlimmsten Fall erlischt der Versicherungsschutz für das Fahrzeug. Auch die Betriebserlaubnis kann erlöschen.
Fahrzeugfolierung & Kfz-Versicherung
Folierungstypen:
- Schutzfolien (z. B. Steinschlagschutz): Oft Teil der Vollkaskoversicherung.
- Vollfolierungen: Versicherer prüfen oft, ob der Mehrwert berücksichtigt wird.
- Dekorative (Teil-)Folierungen: Können je nach Vertrag weniger oder gar nicht versichert sein.
Versicherungsarten:
- Vollkasko: Deckt in der Regel fachgerecht angebrachte Folierungen ab.
- Teilkasko: Schützt meist nur gegen bestimmte Schäden. Schäden an der Folierung werden in der Regel nicht ersetzt.
Besondere Risiken:
Blendwirkung (z.B. bei Chromfolien) kann Unfälle begünstigen und zu Rechtsstreitigkeiten führen.
Handlungsempfehlungen:
- Versicherungspolice prüfen: Klären Sie, ob die Folierung von der Versicherung gedeckt ist.
- Versicherungsdetails klären: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Versicherer nach Sonderregelungen.
- Dokumentation: So belegen Sie die fachgerechte Folierung.
Hinweis:
Die Angaben beziehen sich auf Deutschland, in anderen Ländern können abweichende Regelungen gelten. In vielen Ländern muss die Folierung der Versicherung gemeldet werden.